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Sanierung Sportclub dhfk Leipzig
Nördlich des Sportforums, unmittelbar an den nördlichen Auenwald angrenzend, wurde in den dreißiger Jahren nach Entwürfen von Walter Lucas das HJ-Jugendheim errichtet. Das an der heutigen Straße Am Sportforum, der damaligen Hindenburgstraße gelegene Gebäudeensemble bestand ursprünglich nur aus drei Gebäuden.Hierbei sollte der Eingangsbereich des rechtwinklig zur Straße angeordneten Hauptgebäudes mit einem sechsgeschossigen Turm versehen werden, von dem aus Kapazitäts- und Kostengründen jedoch nur die tragenden Säulen im Erdgeschoss errichtet wurden.
Der Architekt Walter Lucas, 1902 in Leipzig geboren, trat bereits 1928 in die NSDAP ein und war im Dritten Reich mit zahlreichen Aufgaben betraut, unter anderem im Leipziger Siedlungsbau sowie im Heimstättenbau. Nach dem Krieg war Walter Lucas von 1945 bis 1950 im Speziallager der Sowjetischen Militäradministration in Bautzen interniert. Nach seiner Entlassung nahm er in Leipzig seine Tätigkeit wieder auf und war von 1954 bis 1963 Chefarchitekt und Stadtbaudirektor der Stadt Leipzig.
1954 übernahm der Aufbaustab der Deutschen Hochschule für Körperkultur den Gebäudekomplex. Auf der bisher noch offenen Ostseite des Areals, am Ufer des Elstermühlgrabens, wurde unter Mitwirkung von Walter Lucas das Ensemble mit Errichtung des ersten Hochschulgebäudes erweitert.
Eingeschossig, wie die anderen Gebäude, mit mächtigem Walmdach und vollständig ausgebautem Dachgeschoss, wurde das Hochschulgebäude in der Formensprache der Nationalen Bautradition als Putzbau auf einem bis in Augenhöhe geführten Natursteinsockel errichtet. Durch eine dominante Eingangstreppe wird der natursteineingefasste Zugang wirkungsvoll betont.
An das als Verwaltungs-, Lehr- und Sportlerinternatsgebäude schließt sich an der nördlichen Seite das etwa einen Meter höher errichtete Hörsaalgebäude mit vier gruppenweise in Natursteingewände gefassten Vertikalfensterbändern an.
1954 nahm hier die DHfK als Hochschule ihren Lehrbetrieb auf. Nach Fertigstellung des Hochschulgeländes an der Jahnallee erfolgte noch in den fünfziger Jahren der Umzug der Hochschule und die Übernahme des Geländes durch den Sportclub Wissenschaft Deutsche Hochschule für Körperkultur Leipzig. Nach vier Jahrzehnten der Leistungssportförderung und -entwicklung im SC DHfK Leipzig, bei dem das Gelände als Trainings- und Verwaltungsstätte sowie als Sportlerinternat genutzt wurde, übernahm nach der Wende der neu gegründete Olympiastützpunkt Leipzig das Gesamtgelände. Der 1990 unter völlig veränderten politischen Rahmenbedingungen als eingetragener Verein gegründete SC DHfK Leipzig e.V. bekam hierbei das als Haus 3 bezeichnete ehemalige Hochschulgebäude zugeordnet. Aus dem ehemaligen Hörsaal, aus dem inzwischen ein Kraftraum geworden war, entstand Anfang der neunziger Jahre ein modernes Fitnessstudio, um 2000 wurde der Kellerbereich zu Umkleiden, Sauna und Kursräumen ausgebaut.
Ab 2005 war unser Büro mit zahlreichen Modernisierungs- und Umgestaltungsaufgaben am Objekt tätig. Das ehemalige Sportlerinternat im Dachgeschoss wurde zu Trainer-, Umkleide-, Sanitär- und Sporträumen umgenutzt, eine Sportlerphysiotherapie geplant, im Erdgeschoss weitere Sporträume geschaffen. Zudem erfolgte eine energetische Sanierung des Gebäudes einschließlich Fassadenerneuerung.
Bauherr
SC DHfK Leipzig e.V.Bauort
Leipzig-OlympiastützpunktProjekt
Sanierung und Modernisierung
Haus 3 in Bauabschnitten
Typologie
Neubau
Sportbauten
Nutzung
Geschäftsstelle des SC DHfK,
Sportflächen, Sportlerwohnheim
Entwurf
Heiko Kauerauf
Mitarbeit: Jacqueline Landgraf
Leistungen
Entwurfs- und Genehmigungsplanung
Projektmanagement
Tragwerksplanung
Bearbeitungszeitrum
Planung 2006–2010
Bauausführung 2006–2010